Donnerstag, 31. Dezember 2015

Samsung Galaxy S6 Edge: Scharfer Kurvenstar



Nachdem sich die Vorgänger Galaxy S4 und Galaxy S5 in unserer Handy-Bestenliste jeweils dem HTC One dieses Jahrgangs geschlagen geben mussten, kommt Samsung mit den beiden S6-Varianten wieder auf die Spitzenplätze. Die Edge-Version des Galaxy S6 wirkt dank seines dünnen und leichten Gehäuses sehr hochwertig, es ist sogar etwas dünner und noch leichter als das normale S6. Der auf beiden Seiten abgerundete Screen macht einen spektakulären Eindruck. Vorne und hinten verbaut Samsung eine Gorilla Glas 4 Platte, setzt auf glänzende Farben und einen optisch ansehnlichen Aluminium-Rahmen. Anschlüsse und der Slot für die SIM-Karte sitzen auf der Ober- und Unterseite. Unter dem Display befinden sich die Android-Tasten in Form eines physischen Homebuttons und zweier beleuchteter Sensor-Tasten. Der Homebutton besitzt einen deutlich knackigeren Druckpunkt und nun auch einen touch-basierten Fingerabdruckscanner. Sie müssen nicht mehr über den Button wischen, sondern legen Ihren Finger einfach auf ihn. Das Edge kommt nur mit einem microUSB-2.0-Anschluss, unterstützt aber bereits Bluetooth 4.1 und beide aktuellen Induktionslade-Standards WPC und PMA.

Samsung Galaxy S6 Edge: Der Preis des Fortschritts

Dem edlen Design zum Opfer gefallen sind der microSD-Slot sowie der herausnehmbare Akku. Denn einen abnehmbaren Rückendeckel gibt es nun nicht mehr. Die Sache mit dem SD-Slot ist nur bedingt problematisch, denn Samsung bietet sein S6 Edge auch hierzulande in drei Speicherversionen an. Mit 32 GByte kostet es 849 Euro, für die 64-GByte-Version bezahlen Sie als Vorbesteller 949 Euro. Die 128-GByte-Version setzt dem ganzen mit einem Preis von 1.049 Euro dann die Krone auf. Für unseren Test hat uns Samsung die Version mit 32 GByte zur Verfügung gestellt. Daher gibt's auch nur Punkte für die – abzüglich Betriebssystem – verfügbaren rund 25 GByte Speicher.

Trickreiches Display

Das Display unterscheidet sich bis auf die Krümmung nicht von dem des S6. Es misst ebenfalls 5,1 Zoll und löst in Quad-HD auf. Helligkeit und Farben wirken beeindruckend, was auch unser Labor bestätigt. Eine für einen AMOLED ausgezeichnete Helligkeit sowie exzellente Werte bei Kontrast, Farbraum und Weißpunkt machen den Screen des Edge zu einem der aktuell besten Smartphone-Displays. Im Automatik-Modus soll das Display laut Samsung, bei direkt einfallendem Sonnenlicht, sogar über 600 Cd/m² hell werden, was das Ablesen erleichtert. Das können wir nicht nachmessen, da hierfür eine externe Lichtquelle nötig wäre, die die Messergebnisse verfälschen würde. Im Gegensatz zum Note Edge läuft die normale Display-Anzeige auch über die Kante, Videos sehen Sie also im Vollformat. Sie haben zudem die Wahl, ob die linke oder rechte Kante aktiv sein soll. Bei deaktiviertem Display reiben Sie an der Kante, um beispielsweise die aktuelle Uhrzeit zu erfahren. Was darüber hinaus dort erscheint, sind Kontakte, verpasste Anrufe oder eingehende Nachrichten. Sie können Ihren Lieblingskontakten bestimmte Farben zuweisen. Wenn das Handy auf dem Display liegt und ein Anruf eingeht, blinkt die Kante in der entsprechenden Farbe. Nun haben Sie die Wahl, den Anruf anzunehmen oder einfach abzulehnen, indem Sie den Sensor neben der Kamera einen Moment mit dem Finger abdecken. Der Anrufer bekommt dann eine von Ihnen definierbare SMS zugesandt. Versehentliche Eingaben über die Displaykanten sind im Laufe unseres Tests nie vorgekommen, vielmehr erleichtert die Kante die Bedienung, da sie den Weg zum Display verkürzt.

Samsung Galaxy S6 Edge: Solide Akustik, genialer Akku

Telefonieren mit dem S6 Edge macht Spaß, gerade am Handy klingt es klar, laut und vor allem besser als das normale S6. Der Freisprecher ist insgesamt gut, manchmal stört ein etwas hallender Sound. Richtig stark ist der Klang aus den mitgelieferten Kopfhörern. Vor allem dann, wenn Sie den umfangreichen Equalizer mitnutzen. Auch der externe Edge-Lautsprecher klingt solide. Das S6 Edge liefert mit seinem 2.600-mAh-Akku eine der besten und vor allem konstantesten Laufleistungen in unserem Test ab. Die sehr lange Online-Laufzeit von 8:09 Stunden geht einher mit einer ebenfalls großartigen Telefonie-Dauer von 9:47 Stunden. Hinzu kommt, dass die komplett entleerte Batterie des Edge mit dem mitgelieferten Netzteil nach sensationell kurzen 1:39 Stunden wieder vollständig aufgeladen ist. Das S6 Edge unterstützt von Natur aus induktives Laden, damit holt es sich zwar seine Energie komfortabler, aber deutlich langsamer als mit dem USB-Netzteil. Mit den beiden im System integrierten Energiesparmodi treiben Sie die Laufzeiten nochmal deutlich nach oben.

Mehr Power für die Kamera

Zwar setzt Samsung wieder auf 16 Megapixel, verwendet aber im Vergleich zum S5 eine maximale Offenblende von F1.9. Hinzu kommen zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, Sie können beispielsweise den Weißabgleich und den ISO-Wert individuell justieren. Die Kamera startet in Windeseile über einen Doppeltipp auf den Homebutton und fokussiert sehr schnell. Im Testlabor wie im Außeneinsatz schießt das Edge Bilder mit großartiger Schärfe, natürlichen Farben und – selbst bei schlechtem Licht – geringem Rauschen. Auch der Blitz arbeitet klasse, er leuchtet das Motiv sehr gleichmäßig und nicht zu grell aus. Besonderheit: Das Edge verfügt über einen UHD-Camcorder auf dem Rücken sowie einen QHD-Camcorder an der Front Die Foto-Frontkamera des Galaxy-Smartphones arbeitet mit rund 5 Megapixel, verfügt über einen "Wide-Selfie-Mode" und schießt ebenfalls schöne Bilder. Auf der Suche nach einem guten Kamera-SmartphoneErfahre alles über die neuen HUAWEI Produkte! sind Sie mit dem Edge summa summarum sehr gut bedient.

Samsung Galaxy S6 Edge: Standards und Extras

Im Edge steckt so ziemlich alles an Standards, was ein aktuelles Highend-Smartphone haben kann. LTE der Kategorie 6 sorgt für immenses Online-Tempo, WLAN unterstützt das Handy bis zum Standard ac. Ein Infrarot-Sender, Bluetooth 4.1, NFC, induktives Laden, ein Fingerabdruckscanner, ein Pulsmesser und die bekannten Samsung-Features wie S Health, S Voice und vieles mehr sind an Bord. Das Edge platzt sozusagen fast vor Features, wirkt aber, was die UI angeht, nicht so überladen wie die Vorgänger.

Exynos-System & UFS Flash

Bei SoC (System on a Chip) und Speicherart gibt es keinen Unterschied zwischen beiden S6-Varianten. Es gibt kein S6-Modell mit Qualcomm-Chipsatz, diese Geräte werden mit dem Exynos 7420 ausgeliefert. Und das ist auch gut so, denn der 64-Bit-Octa-Core, gefertigt auf 14 Nanometer, sorgt für enorm flüssigen Vortrieb. Das S6 Edge öffnet alle Apps superschnell und läuft wunderbar flüssig. Dies liegt auch an einer weiteren Besonderheit der aktuellen Galaxy-S-Serie: dem UFS Flash-Speicher. Der ermöglicht schnellere Zugriffszeiten als gewöhnlicher Smartphone-Speicher und soll energiesparender arbeiten. Das S6 kommt also quasi mit einer SSD.

Samsung Galaxy S6 Edge: Android 5 mit schlanker UI

Android 5.0.2 und eine neue Version der TouchWiz-UI sind vorinstalliert. Für seine aktuelle S6-Serie scheint sich Samsung die Kritik an der TouchWiz-Oberfläche zu Herzen genommen zu haben. Denn die ist viel schlanker, übersichtlicher und simpler gestaltet. Das sieht man nicht nur am freien Speicherplatz, sondern auch an den deutlich zugänglicheren Menüs und weniger überladenen Schnellzugriffsleisten. Im direkten Vergleich blockiert HTC für seine OS-UI-Kombi fünf GByte mehr als Samsung. Ebenfalls gut: Die vorinstallierte Bloatware hält sich nichtnur in Grenzen, sie lässt sich auch weitestgehend deinstallierbar. Wer keine Lust auf Apps wie HRS-Hotels oder kaufDA hat, schmeißt sie einfach aus dem Speicher. Links vom Homescreen finden Sie weiterhin den Newsfeed Flipboard, einen Theme-Manager für mehr Individualität bietet das S6 Edge ebenfalls.

Fazit: Das Samsung Galaxy S6 Edge dominiert im Test zusammen mit dem S6 die Konkurrenz. Bis auf den fest verbauten Akku und den fehlenden microSD-Slot hat das Smartphone keine Schwächen. Überragendes Arbeitstempo, wertiges Gehäuse, hervorragende Kamera, konstante sowie lange Laufzeiten, ein deutlich schlankeres TouchWiz, Mega-Display und zahlreiche Extras machen das Edge zu dem Smartphone 2015. Dank www.chip.de als Quelle.

Sonntag, 27. Dezember 2015

Sony Xperia Z5 Premium: Scharfer Überflieger



Nach dem Sony Xperia Z5 und dem Z5 Compact dürfen wir auch die dritte Variante der neuen Xperia-Reihe von Sony – das Z5 Premium – im Testlabor begrüßen. Das Luxus-Smartphone schlägt mit stolzen 800 Euro zu Buche und ist wahlweise in Gold, Schwarz und Chrome erhältlich. Die Besonderheit des neuen Boliden: Es ist das erste 4k-Handy auf dem Markt. Das 5,5-Zoll-Display löst also nicht wie gewöhnlich mit 1.920 x 1.080 Pixel, sondern mit sagenhaften 3.840 x 2.160 Bildpunkten auf. Was bei aktuellen Fernsehern mittlerweile schon – wie einst 3D – nahezu zur Standardausrüstung gehört, ist für die Smartphone-Welt noch neu. Die Frage, die sich hier jedoch stellt: Lohnt sich die hohe Pixeldichte, bei einem solch kleinen Bildschirm überhaupt?

Sony Xperia Z5 Premium: Sagenhaftes Display

Im Testlabor erreicht das Sony Xperia Z5 Bestwerte bei der Displaywertung: Der Bildschirm ist mit 598 cd/m² extrem hell, die Pixeldichte ist mit 806 ppi, die höchste, die wir bisher in einem Handy vorfanden. Das Problem dabei ist jedoch das kleine Display. Zwar klingt die 4k-Auflösung auf dem Papier toll, der Mehrwert in der Praxis bleibt aber bei solch einem kleinen Format aus. Selbst die geschulten Augen unserer Testlabor-Mitarbeiter konnten ohne Lupe keine Unterschiede zwischen Full HD und 4k ausmachen. Einerseits merkt man die hohe Auflösung mit unbewaffnetem Auge überhaupt nicht – andererseits nutzt kaum eine App die neuen Möglichkeiten: So stellt die Video-On-Demand-App Netflix die Serie "House of Cards" nicht in UHD-Auflösung dar – obwohl sie theoretisch verfügbar ist.

Die Ausstattung

Mehr Aufsehen erregt das 5,5-Zoll-Smartphone dagegen mit seiner üppigen Ausstattung: Egal ob LTE Cat6, Fingerprintsensor, Bluetooth 4.1 oder NFC – Sony hat an alles gedacht. Das neue Flaggschiff kann somit locker mit den Features und Ausstattungen von Samsung und Apple mithalten. Die umfassende Technologie steckt innerhalb eines flachen Gehäuses aus Edelstahl und Glas. Was jedoch nicht jedem gefallen dürfte, ist die Rückseite des Giganten: Sony setzt hier auf eine komplett verspiegelte Oberfläche, die auch extrem empfindlich gegenüber Fingerabdrücke und Schlieren ist. Ein Spiegel in der Handtasche wird mit dem Xperia Z5 Premium zwar überflüssig, muss jedoch akribisch sauber gehalten werden. Generell ist das Handy gut und solide verarbeitet. Das gesamte Smartphone ist IP68-zertifiziert und damit weitgehend unempfindlich gegenüber Wasser und Staub.

Im Inneren des Xperia Z5 arbeitet ein zügiger Snapdragon 810 von Qualcomm. Dieser befeuert das vorinstallierte Android 5.1.1 mit maximal 2 GHz und schafft damit eine zügige und flotte Performance. Sowohl beim Surfen, als auch bei der täglichen Anwendung überzeugte das schnelle Edel-Handy.

Die Laufzeiten

Innerhalb des Gehäuses steckt ein 3.430 mAh großer Akku. Dieser verspricht laut Sony eine Laufzeit von 15:10 Stunden im Telefonnetz. Der Gegencheck im Testlabor kam den Werten des Herstellers schon sehr nahe: Rund 13:38 Stunden schafft das 5,5-Zoll-Handy beim Telefonieren, nur 6:03 jedoch beim Dauersurfen. Grund hierfür dürfte sicherlich unter anderem das große und sehr helle Display sein, dass beim Surfen mehr Strom frisst, als beim Telefonieren. Aufgeladen ist das Handy dann von Null auf 100 innerhalb von 177 Minuten. Quick Charge unterstützt das Z5 Premium zwar, das mitgelieferte Netzteil ist jedoch nicht dafür ausgelegt.

Sony Xperia Z5 Premium: Die Kamera

Sony legt viel Wert auf die Qualität seiner Kamera. Auf der Rückseite ist, wie bei den anderen Xperia-Modellen auch, eine 23 Megapixel-Knipse verbaut. Diese schießt mit einer Auslöseverzögerung (Autofokus) von 0,3 Sekunden farbechte Bilder - auch in Ultra-HD-Auflösung. Nicht ganz so gefällt jedoch das Ergebnis der Bilder: Sony hat hier vor allem in den Ecken mit Unschärfe zu kämpfen. Werden die Lichtverhältnisse beim Fotografieren schlechter, fallen deutliches Rauschen und Unebenheiten auf. Die Rückkamera knipst nicht nur scharfe Bilder, sondern zeichnet auch Video in 4k-Auflösung auf. Für Selfies ist die Frontkamera zuständig. Diese schießt Selbstporträts mit einer Auflösung von 5 Megapixel. Das Manko: Erst ab 10 cm stellt die Linse scharf.

Sony Xperia Z5 Premium: Die Oberfläche

Das Sony Xperia Z5 in der Edel-Varainte kommt – wie auch die anderen Modelle der Xperia-Reihe – mit Android 5.1.1. Ein Update auf Android 6.0 wird folgen – mit einem genauem Datum hält sich der Hersteller jedoch zurück. An der Nutzeroberfläche hat Sony sich nur dezent eingebracht, so dass das System nicht mit überflüssiger Bloatware zu kämpfen hat. Die typische UI bietet unter anderem eine umfassende App-Drawer-Sortierung und die Möglichkeit den Homescreen individuell anzupassen.

Sony Xperia Z5 Premium: Die Alternative:

Mit 800 Euro veranschlagt Sony einen stolzen Preis für sein Premium-Handy. Für rund 585 Euro bietet Samsung mit seinem Samsung Galaxy S6 Edge 32GB ein besseres Gesamtpaket. Zwar hat Samsung kein 4k-Display an Bord, doch das Smartphone punktet dank Top-Ausstattung, sehr guter Kamera und flottem Arbeitstempo. Da 4k auf einem kleinen Display wenig Mehrwert bietet, kann man beim Handy-Kauf diesen Faktor getrost außer Acht lassen.

Fazit: Mit 800 Euro ist das neue Flaggschiff von Sony, das Xperia Z5 Premium, nicht ganz billig. Das Highlight: Das Z5 Premium ist das erste 4k-Handy auf dem Markt - zumindest auf dem Papier. Einen sichtbaren Mehrwert bringt 4k auf dem kleinen Display nicht. Volle Punktzahl erreichte das 5,5-Zoll-Handy dank seiner tollen Ausstattung. Weniger überzeugte der schwache Akku. Dank www.chip.de als Quelle.

Freitag, 25. Dezember 2015

LG G4: High-Tech in feinstem Leder



LG hat mit dem G4 die Reihe der neuen Android-Topmodelle für das Jahr 2015 komplettiert; und sich dabei zumindest optisch mit zwei Besonderheiten von der Konkurrenz abgehoben: dem leicht gebogenen Display und der Lederrückseite. Überraschend ist auch ein technisches Detail: Das LG G4 soll microSD-Karten mit einer Größe von bis zu 2 TByte erkennen können. Einen praktischen Nutzen haben die User des G4 davon allerdings nicht, denn aktuell gibt es nur Karten mit maximal 128 GByte, eine erste mit 200 GByte soll zwar noch in diesem Jahr erscheinen, bis zu den 2 TByte sind aber auch das noch ein weiter Weg.

LG G4 im Test: Preise und technische Daten

Das LG G4 erhalten Sie aktuell ab rund 650 Euro, für die schickere und durchaus außergewöhnlichere Leder-Editionen zahlen Sie nochmals etwa 50 Euro mehr. Auf dem Datenblatt erscheint das G4 als echtes Highend-Modell: Zu den Highlights zählen der neue 6-Kern-Prozessor Snapdragon 808 mit 1,8 GHz, die GPU Adreno 418, das QHD-Display (5,5 Zoll, 2560 x 1440 Pixel) sowie die 3 GByte Arbeitsspeicher und der 32 GByte große interne Speicher. Ins Web kommen Sie standardmäßig mit LTE Cat6 und WLAN-ac. Die 16-Megapixel der Kamera klingen technisch zwar nicht mehr nach besonders viel, die Knipse zeigt sich im Test aber als eine der ganz großen Stärken des Smartphones aus Südkorea.

LG G4: Perfekt für Smartphone-Fotografen

LG legt beim G4 viel Wert auf die Kamera. Da ist es nur konsequent, dass der Hersteller einen ordentlichen, 1/2,6 Zoll großen Bildsensor verbaut und eine Offenblende von F 1.8 bietet, damit mehr Licht auf den Sensor fallen kann. Das macht sich im Test bemerkbar: Zwar steigt das Rauschen wie bei jedem Smartphone mit abnehmender Helligkeit an, aber Details sind auch bei Schwachlicht einwandfrei erkennbar. Selbst Blitzlichtaufnahmen sind gut ausgeleuchtet, die Farben wirken natürlich. Besonders lobenswert: Die Auslöseverzögerung beträgt nur 0,69 Sekunden. Die Kamera des LG G4 ist dank knackscharfer und farbechter Bilder sowie eine funktionsreichen Kamera-App die beste Smartphone-Knipse, die wir bislang im Test hatten.

LG G4: Farbenfrohes Display mit leichter Kontrastschwäche

Stärken und Schwächen im Display-Test des G4: Das LG-Smartphone hat ein sehr farbenfrohes LC-Display, das auch den Weißpunkt sehr gut trifft – allerdings mit einer leichten Tendenz ins Bläuliche. Beim Schachbrettkontrast patzt der 5,5-Zöller hingegen: Der Schwarzwert fällt zu hell aus und trübt den Kontrast. Mit 407 cd/m² ist das LG G4 sehr hell, wenngleich nicht so stark wie etwa ein Sony Xperia Z3 oder ein iPhone 6 Plus. Die Auflösung beträgt stattliche 2.560 x 1.440 Pixel, weshalb sämtliche Inhalte auf dem großen Screen ausgezeichnet erkennbar sind.

LG G4: Keine Highend-Akustik

Die Kernkompetenz jedes Smartphones ist das Telefonieren. Das LG sammelt hier vor allem mit seinem guten Freisprecher Punkte. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Handys klappt das Freisprechen gut, teils sogar sehr gut. Der Lautsprecher ist zudem laut und der Klang noch recht natürlich. Für die Akustik beim normalen Telefonieren gilt das nicht immer: Hier klingen beide Gesprächspartner teils dumpf und auch minimal verrauscht. Verständlichkeit und Lautstärke sind trotzdem in den meisten Fällen gut bis sehr gut. Richtig gut gefällt uns der Klang des mitgelieferten In-Ear-Headsets, das einen sauberen und statten Sound liefert. Per Equalizer können Sie den Klang zudem den eigenen Vorlieben anpassen.

LG G4: Akku und Performance

Der Trend im High-End-Bereich geht klar in Richtung fest verbauter Akku. Einige Nutzer dürfte es daher freuen, dass LG seiner alten Linie treu bleibt und einen wechselbaren Akku im G4 einsetzt. Mit 3.000 mAh ist dieser zudem sehr üppig, eine extrem lange Laufzeit sollten Sie deshalb aber nicht erwarten, denn der 5,5 Zoll große und mit QHD sehr hoch auflösende Screen verbraucht kräftig Energie. Insgesamt liegen die Laufzeiten damit auf sehr gutem Niveau: Beim Telefonieren hält der Akku des LG G4 rund 8:05 Stunden durch, beim Surfen 8:14 Stunden.

Performance-Patzer wie beim LG G3?

In puncto Performance sollten CPU und GPU mehr als ausreichend für eine butterweiche Bedienung und blitzschnelles Öffnen von Apps sein – und meistens fühlt sich das Smartphone auch genau so an. Hin und wieder sehen Animationen aber nicht so flüssig aus, wie sie sein sollten und Apps benötigen einen kleinen Moment, bis sie startklar sind. Es handelt sich hierbei zwar mehr um unscheinbare Mikroverzögerungen, aber gerade im Vergleich mit dem Samsung Galaxy S6 fallen diese im Test auf. Hier gibt es noch Verbesserungspotenzial, das Experiment mit dem bislang unbekannten Qualcomm-SoC Snapdragon 808 ist aus unserer Sicht also nicht ganz aufgegangen. Trotzdem zeigt es sich in den kritischen Punkten bei weitem nicht so lahm wie das zum Marktstart eher misslungene LG G3, denn selbst in seinen schwächsten Stunden staubt das LG G4 in unserem Test immer noch gute Noten ab und übertrumpft seinen Vorgänger um Längen.

LG G4: Android 5.1 mit LG-UI

LG hat das Android 5.1-System beim G4 zwar angepasst – Notification Center und App Drawer beispielsweise. Im Gegensatz zu einigen anderen Anbietern bleiben die Änderungen aber dezent im Hintergrund. Auch die vorinstallierten Apps fallen eher in die Kategorie "hilfreich", anstatt wie üblich unter "Bloatware". Zudem lassen sich viele Anwendungen auf Wunsch einfach deinstallieren. Zu den Apps zählen unter anderem der Fitness-Tracker LG Health, ein Dateimanager, ein Backup-Tool sowie ein Radio und eine Fernbedienung für den integrierten Infrarot-Sender.

LG G4: Alternative

Wenn Sie ein stylishes, hochauflösendes Smartphone mit sehr guter Performance und Fotoqualität suchen, ist das Samsung Galaxy S6 die richtige Alternative für Sie. Das S6 ist dem LG G4 in den meisten Punkten leicht überlegen und dabei mit einem Preis ab rund 630 Euro (32 GByte-Version) sogar etwas günstiger. Die Nachteile des Galaxy-Smartphones sind allerdings der fest verbaute Akku und der nicht vorhandene microSD-Slot. Und: Leder ist in der Handy-Welt bislang nur dem G4 vorbehalten.

Fazit: Im Test demonstriert das LG G4 klare Stärken bei Kamera und QHD-Display. Das Arbeitstempo ist gut, kann mit aktuellsten High-End-Handys aber nicht ganz mithalten. Die Telefonakustik des G4 glänzt zwar nicht mit Perfektion, die umfangreiche Ausstattung sowie die insgesamt sehr guten Werte sorgen am Ende aber doch für den verdienten Podestplatz. Dank www.chip.de als Quelle.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

HTC One M9: Die Highend-Routine



Hinweis: Wir berichteten über Hitzeprobleme beim One M9. Inzwischen hat HTC der gefährlichen Überhitzung des Geräts per Patch Einhalt geboten. Das im Handel verfügbare M9 wird mit der neuesten Firmware nicht zu heiß.

Gold on Silver ist der Name der Farbe, in der HTC sein neues Topmodell – Kostenpunkt 749 Euro – primär vermarktet. Das Design des One M9 hat, positiv ausgedrückt, Wiedererkennungswert. Die wieder schärferen Kanten sind dabei in Gold gehalten, während der Rücken in silberner Hairline-Optik daherkommt. Eine für uns eigenwillige Kombination, die grundlegende Schönheit des Alu-Smartphones bleibt davon aber unangetastet. Es zählt weiterhin zu den am besten verarbeiteten Smartphones auf dem Markt, der Alu-Unibody fühlt sich wertig an. Das Gehäuse ist im Vergleich zum Vorgänger minimal geschrumpft, die Stereo-Lautsprecher an der Front bleiben trotzdem. Aus denen dröhnt übrigens erneut ein klarer, lauter und kräftiger Sound, dieses mal unterstützt vom Dolby-Audio-Soundprofil. Das funktioniert mit oder ohne Headset und verleiht dem Klang noch etwas mehr Stärke. Klasse: HTC verdoppelt den internen Speicher auf 32 GByte und behält den microSD-Slot. Zudem findet eine Nano-SIM im Gehäuse Platz, den Akku können Sie aber nicht ohne Weiteres entfernen. Als optionales Zubehör gibt es erneut das coole Dot-View-Cover und eine ganz neue Hülle, die nach IP68 zertifiziert ist.

HTC One M9: Display und Akku im Test

Beim Display nix Neues? Stimmt, macht aber nichts. HTC setzt erneut auf einen 5 Zoll großen LCD mit Full-HD-Auflösung. Der strahlt 472,5 cd/m² hell und kommt auf ein anständiges Kontrastverhältnis, das allerdings niedriger liegt als das des Vorgängers. Ein Highlight ist das Display im Vergleich mit der QHD-Konkurrenz zwar nicht, von Mittelmaß kann aber auch keinesfalls die Rede sein. Während der Akkumessungen erstaunt uns zunächst die über elf Stunden lange Telefonlaufzeit. 6:30 beim Dauersurfen sind dann wieder weniger genial. Die Ladezeit der komplett entleerten Batterie ist mit 2:33 Stunden gerade noch okay, Samsung zeigt hier aber, wo es lang geht: Das Note 4 benötigt keine zwei Stunden für eine volle Ladung.

HTC One M9: Topspeed mit Snapdragon 810

Die Taiwaner verbauen Qualcomms aktuelles Topmodell, den Snapdragon 810. Der auf 64 Bit basierende Octa-Core taktet mit maximal 2,0 GHz und erzielt zusammen mit der GPU Adreno 430 und 3 GByte RAM hervorragende Leistungswerte. Das One M9 läuft sehr flüssig und kratzt an einer neuen Dimension des Handy-Speeds. Nur ganz selten, beispielsweise beim Wechsel vom Homescreen zum Blinkfeed genannten Nachrichtenfeed, kommt es zu einer minimalen Verzögerung.

HTC One M9: Android 5.0 & HTC Sense 7

Der Blinkfeed ist auch in HTCs neuester UI-Version Sense 7 integriert und wirkt optisch ansprechender, verfügt aber nicht über neue Features. Die Motion-Launch-Gesten haben es auch ins M9 geschafft. Auf Wunsch aktivieren Sie über ein zweimaliges Klopfen das Display oder starten über einen bestimmten Wischer auf dem ausgeschaltetem Screen eine bestimmte Anwendung.

Die Taiwaner legen großen Wert auf Optionen zur individuellen Gestaltung des Systems. Im vorinstallierten Theme-Store holen Sie sich neue Hintergründe, Symbole und Klingeltöne. Wahlweise einzeln oder als Paket. Auch ein selbst geknipstes Foto lässt sich als Theme-Vorlage verwenden, der Theme-Manager versucht dann, die Oberfläche dem Bild anzupassen. Zusätzlich dazu gibt es ein Widget, das eine Art App-Grid auf den Homescreen wirft und sich dem aktuellen Ort anpasst. Es zeigt stets die Apps an, die Sie beispielsweise in der Arbeit oder Zuhause verwenden. Das Widget orientiert sich dabei am aktuellen Standort. Im Lockscreen zeigt das One ebenfalls auf den aktuellen Ort und die Zeit bezogene Infos. Mittags tauchen beispielsweise Restaurant-Empfehlungen auf. Es gibt eine vierte Navi-Taste, die ist allerdings optional. Sie können sie entweder komplett deaktivieren oder mit einer von mehreren verfügbaren Funktionen belegen. Die vorinstallierte Android-Version ist übrigens 5.0.2. Das System läuft stabil und macht einen sehr runden Eindruck.

HTC One M9: Top-Akustik, alles an Bord

Das One M9 überzeugt in unserer Wertungskategorie Telefonie & Sound. Grund dafür ist nicht nur der exzellente Musik-Klang aus Kopfhörern und Stereo-Lautsprechern, sondern auch die eigentliche Telefon-Akustik. Beim Telefonieren mit dem One verstehen Sie Ihren Gesprächspartner stets klar und deutlich bei gutem Klang und angenehmer Lautstärke. Selbst der Freisprecher überzeugt. Was Anschlüsse und Standards angeht, hat das One M9 so ziemlich alles an Bord: LTE Cat6, WLAN-ac, Bluetooth 4.1, MHL 3.0, NFC und einen Infrarotsender.

HTC One M9: Was kann die neue Kamera?

HTCs neues Kamera-System bekommt von uns insgesamt eine gute Gesamtnote, schlägt die 20-Megapixel-Cam die Ultrapixel-Knipse des Vorgängers um Längen. Trotzdem ist nur die Tageslichtaufnahme richtig überzeugend, denn bei schwachen Lichtverhältnissen stellen sich sofort ein deutliches Rauschen und ein aggressiver Weichzeichner ein. Außerdem beleuchtet der Doppel-LED-Blitz dunkle Umgebungen viel zu stark. Trotzdem: Bei gutem Licht knipst die Cam scharfe Bilder mit geringer Verzeichnung. Die Ultrapixel-Kamera auf der Frontseite des Smartphones leistet gute Arbeit und der 4K-Camcorder bringt dem Handy ebenfalls einige Punkte. Das One M9 merzt die Kamera-Schwäche der Vorgänger aus, ohne aber an die Top-Qualität der Highend-Konkurrenz heranzukommen.

HTC One M9: Alternative

Der Preis des One M9 ist mit derzeit rund 749 Euro sehr hoch angesetzt. Alternativ empfehlen wir Ihnen zum einen den Vorgänger One M8. Das ist alles in allem kaum schlechter und kann beim Display sogar Punkte gut machen. Die Kamera schneidet zwar deutlich schwächer ab, allerdings zahlen Sie nur rund 435 Euro für den ehemaligen Alu-König. Wenn Sie nach einem Highend-Handy mit exzellenter Kamera suchen, raten wir eher zum Sony Xperia Z3. Das glänzt nicht nur mit schicker Verarbeitung und langen Akkulaufzeiten, sondern auch mit einer hervorragend scharfen 20-Megapixel-Knipse. Im Online-Handel kostet das Z3 derzeit rund 490 Euro. Dank www.chip.de als Quelle.