Nachdem sich die Vorgänger Galaxy S4 und Galaxy S5 in unserer Handy-Bestenliste jeweils dem HTC One dieses Jahrgangs geschlagen geben mussten, kommt Samsung mit den beiden S6-Varianten wieder auf die Spitzenplätze. Die Edge-Version des Galaxy S6 wirkt dank seines dünnen und leichten Gehäuses sehr hochwertig, es ist sogar etwas dünner und noch leichter als das normale S6. Der auf beiden Seiten abgerundete Screen macht einen spektakulären Eindruck. Vorne und hinten verbaut Samsung eine Gorilla Glas 4 Platte, setzt auf glänzende Farben und einen optisch ansehnlichen Aluminium-Rahmen. Anschlüsse und der Slot für die SIM-Karte sitzen auf der Ober- und Unterseite. Unter dem Display befinden sich die Android-Tasten in Form eines physischen Homebuttons und zweier beleuchteter Sensor-Tasten. Der Homebutton besitzt einen deutlich knackigeren Druckpunkt und nun auch einen touch-basierten Fingerabdruckscanner. Sie müssen nicht mehr über den Button wischen, sondern legen Ihren Finger einfach auf ihn. Das Edge kommt nur mit einem microUSB-2.0-Anschluss, unterstützt aber bereits Bluetooth 4.1 und beide aktuellen Induktionslade-Standards WPC und PMA.
Samsung Galaxy S6 Edge: Der Preis des Fortschritts
Dem edlen Design zum Opfer gefallen sind der microSD-Slot sowie der herausnehmbare Akku. Denn einen abnehmbaren Rückendeckel gibt es nun nicht mehr. Die Sache mit dem SD-Slot ist nur bedingt problematisch, denn Samsung bietet sein S6 Edge auch hierzulande in drei Speicherversionen an. Mit 32 GByte kostet es 849 Euro, für die 64-GByte-Version bezahlen Sie als Vorbesteller 949 Euro. Die 128-GByte-Version setzt dem ganzen mit einem Preis von 1.049 Euro dann die Krone auf. Für unseren Test hat uns Samsung die Version mit 32 GByte zur Verfügung gestellt. Daher gibt's auch nur Punkte für die – abzüglich Betriebssystem – verfügbaren rund 25 GByte Speicher.
Trickreiches Display
Das Display unterscheidet sich bis auf die Krümmung nicht von dem des S6. Es misst ebenfalls 5,1 Zoll und löst in Quad-HD auf. Helligkeit und Farben wirken beeindruckend, was auch unser Labor bestätigt. Eine für einen AMOLED ausgezeichnete Helligkeit sowie exzellente Werte bei Kontrast, Farbraum und Weißpunkt machen den Screen des Edge zu einem der aktuell besten Smartphone-Displays. Im Automatik-Modus soll das Display laut Samsung, bei direkt einfallendem Sonnenlicht, sogar über 600 Cd/m² hell werden, was das Ablesen erleichtert. Das können wir nicht nachmessen, da hierfür eine externe Lichtquelle nötig wäre, die die Messergebnisse verfälschen würde. Im Gegensatz zum Note Edge läuft die normale Display-Anzeige auch über die Kante, Videos sehen Sie also im Vollformat. Sie haben zudem die Wahl, ob die linke oder rechte Kante aktiv sein soll. Bei deaktiviertem Display reiben Sie an der Kante, um beispielsweise die aktuelle Uhrzeit zu erfahren. Was darüber hinaus dort erscheint, sind Kontakte, verpasste Anrufe oder eingehende Nachrichten. Sie können Ihren Lieblingskontakten bestimmte Farben zuweisen. Wenn das Handy auf dem Display liegt und ein Anruf eingeht, blinkt die Kante in der entsprechenden Farbe. Nun haben Sie die Wahl, den Anruf anzunehmen oder einfach abzulehnen, indem Sie den Sensor neben der Kamera einen Moment mit dem Finger abdecken. Der Anrufer bekommt dann eine von Ihnen definierbare SMS zugesandt. Versehentliche Eingaben über die Displaykanten sind im Laufe unseres Tests nie vorgekommen, vielmehr erleichtert die Kante die Bedienung, da sie den Weg zum Display verkürzt.
Samsung Galaxy S6 Edge: Solide Akustik, genialer Akku
Telefonieren mit dem S6 Edge macht Spaß, gerade am Handy klingt es klar, laut und vor allem besser als das normale S6. Der Freisprecher ist insgesamt gut, manchmal stört ein etwas hallender Sound. Richtig stark ist der Klang aus den mitgelieferten Kopfhörern. Vor allem dann, wenn Sie den umfangreichen Equalizer mitnutzen. Auch der externe Edge-Lautsprecher klingt solide. Das S6 Edge liefert mit seinem 2.600-mAh-Akku eine der besten und vor allem konstantesten Laufleistungen in unserem Test ab. Die sehr lange Online-Laufzeit von 8:09 Stunden geht einher mit einer ebenfalls großartigen Telefonie-Dauer von 9:47 Stunden. Hinzu kommt, dass die komplett entleerte Batterie des Edge mit dem mitgelieferten Netzteil nach sensationell kurzen 1:39 Stunden wieder vollständig aufgeladen ist. Das S6 Edge unterstützt von Natur aus induktives Laden, damit holt es sich zwar seine Energie komfortabler, aber deutlich langsamer als mit dem USB-Netzteil. Mit den beiden im System integrierten Energiesparmodi treiben Sie die Laufzeiten nochmal deutlich nach oben.
Mehr Power für die Kamera
Zwar setzt Samsung wieder auf 16 Megapixel, verwendet aber im Vergleich zum S5 eine maximale Offenblende von F1.9. Hinzu kommen zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, Sie können beispielsweise den Weißabgleich und den ISO-Wert individuell justieren. Die Kamera startet in Windeseile über einen Doppeltipp auf den Homebutton und fokussiert sehr schnell. Im Testlabor wie im Außeneinsatz schießt das Edge Bilder mit großartiger Schärfe, natürlichen Farben und – selbst bei schlechtem Licht – geringem Rauschen. Auch der Blitz arbeitet klasse, er leuchtet das Motiv sehr gleichmäßig und nicht zu grell aus. Besonderheit: Das Edge verfügt über einen UHD-Camcorder auf dem Rücken sowie einen QHD-Camcorder an der Front Die Foto-Frontkamera des Galaxy-Smartphones arbeitet mit rund 5 Megapixel, verfügt über einen "Wide-Selfie-Mode" und schießt ebenfalls schöne Bilder. Auf der Suche nach einem guten Kamera-SmartphoneErfahre alles über die neuen HUAWEI Produkte! sind Sie mit dem Edge summa summarum sehr gut bedient.
Samsung Galaxy S6 Edge: Standards und Extras
Im Edge steckt so ziemlich alles an Standards, was ein aktuelles Highend-Smartphone haben kann. LTE der Kategorie 6 sorgt für immenses Online-Tempo, WLAN unterstützt das Handy bis zum Standard ac. Ein Infrarot-Sender, Bluetooth 4.1, NFC, induktives Laden, ein Fingerabdruckscanner, ein Pulsmesser und die bekannten Samsung-Features wie S Health, S Voice und vieles mehr sind an Bord. Das Edge platzt sozusagen fast vor Features, wirkt aber, was die UI angeht, nicht so überladen wie die Vorgänger.
Exynos-System & UFS Flash
Bei SoC (System on a Chip) und Speicherart gibt es keinen Unterschied zwischen beiden S6-Varianten. Es gibt kein S6-Modell mit Qualcomm-Chipsatz, diese Geräte werden mit dem Exynos 7420 ausgeliefert. Und das ist auch gut so, denn der 64-Bit-Octa-Core, gefertigt auf 14 Nanometer, sorgt für enorm flüssigen Vortrieb. Das S6 Edge öffnet alle Apps superschnell und läuft wunderbar flüssig. Dies liegt auch an einer weiteren Besonderheit der aktuellen Galaxy-S-Serie: dem UFS Flash-Speicher. Der ermöglicht schnellere Zugriffszeiten als gewöhnlicher Smartphone-Speicher und soll energiesparender arbeiten. Das S6 kommt also quasi mit einer SSD.
Samsung Galaxy S6 Edge: Android 5 mit schlanker UI
Android 5.0.2 und eine neue Version der TouchWiz-UI sind vorinstalliert. Für seine aktuelle S6-Serie scheint sich Samsung die Kritik an der TouchWiz-Oberfläche zu Herzen genommen zu haben. Denn die ist viel schlanker, übersichtlicher und simpler gestaltet. Das sieht man nicht nur am freien Speicherplatz, sondern auch an den deutlich zugänglicheren Menüs und weniger überladenen Schnellzugriffsleisten. Im direkten Vergleich blockiert HTC für seine OS-UI-Kombi fünf GByte mehr als Samsung. Ebenfalls gut: Die vorinstallierte Bloatware hält sich nichtnur in Grenzen, sie lässt sich auch weitestgehend deinstallierbar. Wer keine Lust auf Apps wie HRS-Hotels oder kaufDA hat, schmeißt sie einfach aus dem Speicher. Links vom Homescreen finden Sie weiterhin den Newsfeed Flipboard, einen Theme-Manager für mehr Individualität bietet das S6 Edge ebenfalls.
Fazit: Das Samsung Galaxy S6 Edge dominiert im Test zusammen mit dem S6 die Konkurrenz. Bis auf den fest verbauten Akku und den fehlenden microSD-Slot hat das Smartphone keine Schwächen. Überragendes Arbeitstempo, wertiges Gehäuse, hervorragende Kamera, konstante sowie lange Laufzeiten, ein deutlich schlankeres TouchWiz, Mega-Display und zahlreiche Extras machen das Edge zu dem Smartphone 2015. Dank www.chip.de als Quelle.



