Sonntag, 27. Dezember 2015

Sony Xperia Z5 Premium: Scharfer Überflieger



Nach dem Sony Xperia Z5 und dem Z5 Compact dürfen wir auch die dritte Variante der neuen Xperia-Reihe von Sony – das Z5 Premium – im Testlabor begrüßen. Das Luxus-Smartphone schlägt mit stolzen 800 Euro zu Buche und ist wahlweise in Gold, Schwarz und Chrome erhältlich. Die Besonderheit des neuen Boliden: Es ist das erste 4k-Handy auf dem Markt. Das 5,5-Zoll-Display löst also nicht wie gewöhnlich mit 1.920 x 1.080 Pixel, sondern mit sagenhaften 3.840 x 2.160 Bildpunkten auf. Was bei aktuellen Fernsehern mittlerweile schon – wie einst 3D – nahezu zur Standardausrüstung gehört, ist für die Smartphone-Welt noch neu. Die Frage, die sich hier jedoch stellt: Lohnt sich die hohe Pixeldichte, bei einem solch kleinen Bildschirm überhaupt?

Sony Xperia Z5 Premium: Sagenhaftes Display

Im Testlabor erreicht das Sony Xperia Z5 Bestwerte bei der Displaywertung: Der Bildschirm ist mit 598 cd/m² extrem hell, die Pixeldichte ist mit 806 ppi, die höchste, die wir bisher in einem Handy vorfanden. Das Problem dabei ist jedoch das kleine Display. Zwar klingt die 4k-Auflösung auf dem Papier toll, der Mehrwert in der Praxis bleibt aber bei solch einem kleinen Format aus. Selbst die geschulten Augen unserer Testlabor-Mitarbeiter konnten ohne Lupe keine Unterschiede zwischen Full HD und 4k ausmachen. Einerseits merkt man die hohe Auflösung mit unbewaffnetem Auge überhaupt nicht – andererseits nutzt kaum eine App die neuen Möglichkeiten: So stellt die Video-On-Demand-App Netflix die Serie "House of Cards" nicht in UHD-Auflösung dar – obwohl sie theoretisch verfügbar ist.

Die Ausstattung

Mehr Aufsehen erregt das 5,5-Zoll-Smartphone dagegen mit seiner üppigen Ausstattung: Egal ob LTE Cat6, Fingerprintsensor, Bluetooth 4.1 oder NFC – Sony hat an alles gedacht. Das neue Flaggschiff kann somit locker mit den Features und Ausstattungen von Samsung und Apple mithalten. Die umfassende Technologie steckt innerhalb eines flachen Gehäuses aus Edelstahl und Glas. Was jedoch nicht jedem gefallen dürfte, ist die Rückseite des Giganten: Sony setzt hier auf eine komplett verspiegelte Oberfläche, die auch extrem empfindlich gegenüber Fingerabdrücke und Schlieren ist. Ein Spiegel in der Handtasche wird mit dem Xperia Z5 Premium zwar überflüssig, muss jedoch akribisch sauber gehalten werden. Generell ist das Handy gut und solide verarbeitet. Das gesamte Smartphone ist IP68-zertifiziert und damit weitgehend unempfindlich gegenüber Wasser und Staub.

Im Inneren des Xperia Z5 arbeitet ein zügiger Snapdragon 810 von Qualcomm. Dieser befeuert das vorinstallierte Android 5.1.1 mit maximal 2 GHz und schafft damit eine zügige und flotte Performance. Sowohl beim Surfen, als auch bei der täglichen Anwendung überzeugte das schnelle Edel-Handy.

Die Laufzeiten

Innerhalb des Gehäuses steckt ein 3.430 mAh großer Akku. Dieser verspricht laut Sony eine Laufzeit von 15:10 Stunden im Telefonnetz. Der Gegencheck im Testlabor kam den Werten des Herstellers schon sehr nahe: Rund 13:38 Stunden schafft das 5,5-Zoll-Handy beim Telefonieren, nur 6:03 jedoch beim Dauersurfen. Grund hierfür dürfte sicherlich unter anderem das große und sehr helle Display sein, dass beim Surfen mehr Strom frisst, als beim Telefonieren. Aufgeladen ist das Handy dann von Null auf 100 innerhalb von 177 Minuten. Quick Charge unterstützt das Z5 Premium zwar, das mitgelieferte Netzteil ist jedoch nicht dafür ausgelegt.

Sony Xperia Z5 Premium: Die Kamera

Sony legt viel Wert auf die Qualität seiner Kamera. Auf der Rückseite ist, wie bei den anderen Xperia-Modellen auch, eine 23 Megapixel-Knipse verbaut. Diese schießt mit einer Auslöseverzögerung (Autofokus) von 0,3 Sekunden farbechte Bilder - auch in Ultra-HD-Auflösung. Nicht ganz so gefällt jedoch das Ergebnis der Bilder: Sony hat hier vor allem in den Ecken mit Unschärfe zu kämpfen. Werden die Lichtverhältnisse beim Fotografieren schlechter, fallen deutliches Rauschen und Unebenheiten auf. Die Rückkamera knipst nicht nur scharfe Bilder, sondern zeichnet auch Video in 4k-Auflösung auf. Für Selfies ist die Frontkamera zuständig. Diese schießt Selbstporträts mit einer Auflösung von 5 Megapixel. Das Manko: Erst ab 10 cm stellt die Linse scharf.

Sony Xperia Z5 Premium: Die Oberfläche

Das Sony Xperia Z5 in der Edel-Varainte kommt – wie auch die anderen Modelle der Xperia-Reihe – mit Android 5.1.1. Ein Update auf Android 6.0 wird folgen – mit einem genauem Datum hält sich der Hersteller jedoch zurück. An der Nutzeroberfläche hat Sony sich nur dezent eingebracht, so dass das System nicht mit überflüssiger Bloatware zu kämpfen hat. Die typische UI bietet unter anderem eine umfassende App-Drawer-Sortierung und die Möglichkeit den Homescreen individuell anzupassen.

Sony Xperia Z5 Premium: Die Alternative:

Mit 800 Euro veranschlagt Sony einen stolzen Preis für sein Premium-Handy. Für rund 585 Euro bietet Samsung mit seinem Samsung Galaxy S6 Edge 32GB ein besseres Gesamtpaket. Zwar hat Samsung kein 4k-Display an Bord, doch das Smartphone punktet dank Top-Ausstattung, sehr guter Kamera und flottem Arbeitstempo. Da 4k auf einem kleinen Display wenig Mehrwert bietet, kann man beim Handy-Kauf diesen Faktor getrost außer Acht lassen.

Fazit: Mit 800 Euro ist das neue Flaggschiff von Sony, das Xperia Z5 Premium, nicht ganz billig. Das Highlight: Das Z5 Premium ist das erste 4k-Handy auf dem Markt - zumindest auf dem Papier. Einen sichtbaren Mehrwert bringt 4k auf dem kleinen Display nicht. Volle Punktzahl erreichte das 5,5-Zoll-Handy dank seiner tollen Ausstattung. Weniger überzeugte der schwache Akku. Dank www.chip.de als Quelle.

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